[RS201] [LowBeats] Test HiFi Rose RS201E: smarter Streaming-Amp mit riesiger Ausstattung

URL : HiFi Rose RS201E im Test: smarter Streaming-Amp für 1.755 Euro

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Der HiFi Rose RS201E ist einer der smartesten Streaming-Verstärker unter 2.000 Euro. Wir sind begeistert… (Foto: Rose)

Test HiFi Rose RS201E: smarter Streaming-Amp mit riesiger Ausstattung

Frank Borowski 20. November 2020

Ein neuer Name in der deutschen HiFi-Landschaft, den man sich merken sollte: HiFi Rose aus Südkorea zeigt der Konkurrenz, wie ein wirklich moderner und gut durchdachter Streaming-Vollverstärker nicht nur für die Generation Smartphone aussehen und funktionieren kann. Und das zu einem sehr fairen Preis. Der Name dieses Vorzeigegeräts: HiFi Rose RS201E.

Es tut sich was in der Welt der Streaming-fähigen HiFi-Verstärker. Seit einigen Wochen spielen in meinen Räumen mehrere außergewöhnliche und zukunftsweisende Kandidaten, die ähnlich viel kosten (knapp 2.000 Euro) und mehr oder weniger das Gleiche tun: Sie sind kompakte, netzwerkfähige Vollverstärker mit umfassenden Streaming-Möglichkeiten.

Der erste Kandidat, den ich Ihnen in hiermit ausführlich vorstellen möchte, hört auf den nüchternen Namen RS201E und stammt von einem Hersteller aus Südkorea. Dessen Name dürfte hierzulande noch weitgehend unbekannt sein, aber irgendwie, nun ja, klingt er schön blumig: HiFi Rose, oder einfach nur kurz Rose. Das Markenlogo stellt dementsprechend eine stilisierte Rosenblüte dar.

HiFi Rose RS201E Lifestyle4

Rose RS201E: HiFi Streaming-Amp auf Android-Basis (Foto: Rose)

Hinter dem Namen steht ein Unternehmen, das seine Wurzeln in der Herstellung von Industrierobotern und -automaten hat. Ein Bereich, der scheinbar so gar nichts mit HiFi zu tun hat. Doch es sind genau diese Beziehungen in eine völlig andere Welt, die den Machern von HiFi Rose viel digitale Kompetenz bringen und Zugriff auf Hardware ermöglichen, an die andere HiFi-Hersteller wegen zu geringer Abnahmemengen nur schwer herankommen. Gemeint ist vor allem das vergleichsweise riesige (22,35 cm oder 8,8 Zoll) Multitouch-Display des RS201E.

Das Konzept des HiFi Rose RS201E

Rose bezeichnet sich selbst als „HiFi Media Player Marke“ mit Fokus auf den „Lifestyle von Musikliebhabern“. Momentan bietet Rose neben dem RS201E noch einen technisch aufwendigeren und noch umfassender ausgestatteten Streaming-Vorverstärker im 43-cm-Format und zwei All-In-One Tischlautsprecher an. Doch vor allem der RS201E trifft aus meiner Sicht einen Sweet Spot. Mit einem Preis von derzeit 1.753,64 Euro (16% MwSt.), kompakten Abmessungen (27,8 x 7,6 x 20,2 cm) und einer unglaublichen Funktionsvielfalt ist er ein wahrer Tausendsassa, der einen maximal großen Kundenkreis anspricht. Nicht nur Audiophile und Technik-Nerds.

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Was kann der RS201E genau? Puhh, genauso gut könnten Sie fragen, was man mit einem Smartphone alles machen kann. Denn wie diese ist der RS201E App-basiert und kann also im Prinzip unendlich mit Funktionen erweitert werden. Die Ähnlichkeiten mit Smartphones sind aber noch viel tiefgreifender, denn als Betriebssystem verwendet Rose ein angepasstes Android 7.0 (Nougat). Bevor etwaige Android-Gegner abwinken: Sie müssen sich beim RS201E für nichts registrieren oder anmelden, um das Gerät nutzen zu können. Es gibt natürlich Dienste, die gegebenenfalls eine Nutzer-Anmeldung erfordern – z. B. Tidal. Aber deren Nutzung ist kein Muss.

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Das riesige Display im 4:1-Seitenverhältnis dominiert die Front (Foto: Rose)

Und noch besser: Die Inbetriebnahme und Einrichtung des Systems ist so kinderleicht und selbsterklärend, wie es noch vor wenigen Jahren nahezu undenkbar war. Wer tiefer in das System einsteigt, sieht sich auch mit dessen Komplexität konfrontiert. Doch es gibt so gut wie keine Fallstricke, mit denen Smartphone-affine Nutzer nicht fertig würden. Auch ohne Anleitung.

Um Ihnen zumindest eine kleine Feature-Übersicht zu bieten, hier eine Liste mit den wichtigsten Eigenschaften des RS201E:

• Sechs-Kerne ARM 64-Bit-Prozessor
• Stereo Class-D-Amp mit 2x 50W an 4 Ohm
• Toslink In/Out, USB-C, USB 3/2, HDMI-Out, microSD-Slot, LAN, Line-Eingang, Pre-Out, SSD-Port (Unterseite)
• Kopfhörerausgang (3,5 mm)
• Unterstützung für MQA, WAV, FLAC, WMA, MP3, APE, DFF, DSF
• PCM 384 kHz, DSD 256
• LAN/WLAN, UPnP/DLNA, SMB, Roon Ready (in Kürze), AirPlay, Bluetooth, YouTube, Podcasts, Tidal, Qobuz (demnächst)
• HDMI-Ausgang für Video-Wiedergabe bis 4K/60p
• Rose „App Store“ zum Installieren neuer Apps oder für App-Updates
• Display als Tischuhr mit verschiedenen Zifferblättern nutzbar, Wetteranzeige
• virtuelle VU-Meter im klassischen Zappelmeter-Stil
• Controller App für iOS und Android
• Bluetooth-Fernbedienung mitgeliefert

Genug der Vorrede. Das sehen wir uns jetzt mal genauer an… Der riesige Screen ist möglicherweise das, was Ihre Aufmerksamkeit als erstes erregt und zu diesem Artikel geführt hat. Wo sonst findet man HiFi-Geräte mit einem derart raumfüllenden Screen? Dabei handelt es sich keineswegs um irgendeine veraltete, schlecht aufgelöste, von der Resterampe ergatterte Technologie. Nein, das 8,8-Zoll-Display des RS201E ist ein hoch auflösender (1920×480 Pixel ≈ 225 ppi) LCD-Multitouch-Farbbildschirm mit IPS-Technik (große Blickwinkelstabilität), der viele von Smartphones gewohnte Qualitäten und Eigenschaften besitzt – inklusive Funktionen wie Swipen, Halten und Ziehen, Pinch to Zoom et cetera.

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Mit einer Pixeldichte von 225 ppi (pixel per inch) zeigt der Touchscreen des RS201E auch aus der Nähe betrachtet keine Klötzchengrafik (Foto: F. Borowski)

Verpackt ist das Display in einem schönen Gehäuse, dessen Front und Oberseite aus einem einteiligen, scharf geknickten 90° Alu-Winkel besteht. Die Seiten mit kleinen Lüftungsschlitzen sind, wie es mir scheint, aus schwarzem Kunststoff, der Rest des Chassis und die Rückseite ist aus Blech. Außer dem Display beherbergt die Front links oben das Rose-Logo und rechts neben dem Screen einen Standby-Knopf und einen federnd gelagerten Hebel für die Lautstärke. Ein Drehknopf ist mir persönlich nach wie vor lieber, aber dafür war schlicht kein Platz und der Hebel erweist sich als sehr funktionabler Kompromiss.

Seine Leistung bezieht der Rose über ein externes 24V/5A Schaltnetzteil. Das heißt, es stehen maximal 120 W Gesamtleistung zur Verfügung. Daraus generiert der Class-D-Amp realistische 2 x 50 W an 4 Ohm RMS-Ausgangsleistung. Größere Reserven für höhere Impulsleistungen sind damit jedoch nicht verfügbar.

Die Anschlussmöglichkeiten des RS201E sind umfangreich, aber nicht ganz lückenlos. Auf der Haben-Seite stehen die in der Aufzählung weiter oben genannten Optionen. Mit USB-Anschlüssen ist er augenscheinlich besonders gut ausgestattet. Immerhin stehen eine USB-C und zwei USB-A-Ports (3.0 und 2.0) zur Verfügung. Die C-Buchse ist ein sogenannter OTG-Anschluss (On The Go). Der dient zur Verbindung von Komponenten wie USB-Sticks, Tastaturen und Mäusen, wobei die Anleitung hierfür keine konkrete Anwendungsmöglichkeit nennt.

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Viele Anschlussmöglichkeiten, aber es fehlt ein Subwoofer-Ausgang und der HDMI dient nur zur Videoausgabe an den TV, nicht als HDMI ARC für Ton vom TV (Foto: F. Borowski)

Die beiden A-Buchsen dienen in erster Linie zum Anschluss von Medienspeichern wie USB-Festplatten oder zur Verbindung eines CD-Laufwerks, entweder zur Wiedergabe oder zum Rippen von Silberscheiben. Was fehlt, ist ein USB-Audio-Anschluss zur direkten Verbindung mit einem Mac/PC. Dafür müsste eine USB-B-Buchse vorhanden sein. Dies ist aber insofern verschmerzbar, weil es zahlreiche andere Möglichkeiten gibt, Musik von einem Computer in den RS201E zu bekommen (WLAN, LAN, Bluetooth). Und schließlich ist der kleine Rose ja auch als Stand-Alone-Gerät konzipiert und nicht als „externe Soundkarte“ für einen Computer.

Nicht ganz so verzeihlich ist für den Einen oder Anderen vielleicht die Abwesenheit eines Subwoofer-Ausgangs. Und der HDMI-Port dient lediglich als Ausgang für die Bildübertragung an angeschlossene TV-Geräte, nicht aber als Tonverbindung vom Fernseher zum Rose (der größere Rose RS150 gibt sich diese Blöße übrigens nicht). Wer TV-Ton über den RS201E wiedergeben möchte, hat dafür nur die Toslink-Buchse, die aber keine Steuerbefehle vom TV für Lautstärke und On/Off vom TV versteht. Nicht schlimm: irgendeinen Haken gibt es immer.

An der Unterseite findet sich eine kleine, verschraubte Luke. Zum Öffnen ist im Lieferumfang sogar ein passender Schraubenzieher vorhanden. Darunter ist Platz und ein Anschluss für eine SATA-SSD.

HiFi Rose RS201E von unten

Ein Fach an der Unterseite bietet Platz für eine 2,5“ SATA-SSD (Foto: F. Borowski)

Installation und Einrichtung? Vorbildlich!

Ein gewisses Grundverständnis im Umgang mit HiFi-Geräten und netzwerkfähigen Komponenten sollte zwar vorhanden sein, aber viel einfacher und besser lässt sich die Einrichtung eines derart komplexen Gerätes kaum bewerkstelligen. Erst werden eventuell vorhandene Quellengeräte wie TV oder CD-Laufwerk angeschlossen, gegebenenfalls ein LAN-Kabel, dann ein paar passive Lautsprecher und zuletzt das externe Netzteil.

Kurz nach dem Einschalten über die Power/Standby-Taste an der Front erscheint auf dem Display eine Aufforderung zur Wahl der Sprache. Einfach die gewünschte Antippen und anschließend auf „Nächster“ drücken. Im Folgenden wählen sie die Zeitzone, die Tastatursprache (ein deutsches Tastaturlayout ist derzeit noch nicht verfügbar), WLAN oder Ethernet. Bei LAN-Verbindung wird die Verbindung zum Router in der Regel automatisch via DHCP hergestellt. Bei WLAN (2,4 oder 5 GHz) muss noch das Passwort eingegeben werden. Danach ist die Installation auch schon abgeschlossen. Im Idealfall dauert der ganze Vorgang weniger als eine Minute.

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HiFi Rose RS201E Einrichtung

Die Einrichtung ist in wenigen Schritten abgeschlossen. Erst die Sprache auswählen…

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Bevor der normale Startbildschirm angezeigt wird, bietet der Rose ein Tutorial an, das die wichtigsten Funktionen des RS201E in wenigen Schritten erläutert. Sehr gut! Sollte man sich auch unbedingt anschauen, denn sonst verpasst man vielleicht, dass die mitgelieferte Fernbedienung noch verbunden werden muss. Die ist nämlich entgegen ihres äußeren Anscheins keine IR-, sondern eine Bluetooth-Fernbedienung.

HiFi Rose RS201E Fernbedienung

Die handliche Fernbedienung sieht aus wie Infrarot, funkt aber per Bluetooth und muss daher gekoppelt werden {Foto: F. Borowski)

Wer das Prinzip schon kennt, kann das Tutorial auch einfach überspringen und landet dann auf dem „Home Screen“ – um bei der Smartphone-Terminologie zu bleiben. Hier finden sich nebeneinander angeordnet mit schön großen Icons die Apps des RS201E (es stehen verschiedene Icon-Designs zur Auswahl).

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HiFi Rose Tutorial

Das Tutorial (hier nur vier von 14 Screens) erklärt die wichtigsten Punkte zum Verständnis und Umgang mit dem RS210E.

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Als Erstes erweckte das „Uhr“-Icon meine Aufmerksamkeit. Diese App macht aus dem Rose einen echt schicken Radiowecker.

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Hamburg, 11 Uhr 21, bedeckt. Die Frisur sitzt, Feinstaub – gut (Foto: F. Borowski)

Die Uhr bietet verschiedene Zifferblatt-Designs, von denen mir das im Bild zuvor gezeigte am besten gefällt. Leider hat sie derzeit noch keine 24-Stunden-Anzeige und auch hier zeigen sich kleine Probleme in der deutschen Übersetzung. Die Texte sind (ein typisches Manko der deutschen Sprache) teils zu lang. Und dass Feinstaub gut sein kann, ist mir auch neu. Nach einem Update steht dort jetzt „Feinstaubkonzentration – normal“, was definitiv passender ist, aber textlich zu lang. Die Schrift reicht bis in die Zeitanzeige.

An den Übersetzungen wird, wie mir vom deutschen Vertrieb audiodomain versichert wurde, intensiv gearbeitet. Während des Tests gab es drei Updates mit jeweils deutlichen Verbesserungen der Texte. Es bleibt aber noch einiges zu tun. Der Funktion tut das allerdings keinen Abbruch.

Um dem Rose erste Töne zu entlocken, kehre ich mit dem Rose-Button rechts oben im Display zum Homescreen zurück und wähle „Radio“. Natürlich sind noch keine Sender gespeichert, also tippe ich auf die Lupe und suche nach meiner Lieblingsstation „Radio Paradise“ … die leider momentan nicht gefunden wird. Neuer Versuch. Ich tippe: „NDR“. Alles klar, hier schient alles verfügbar zu sein. Meine Wahl fällt auf „NDR Blue“ und die ersten Töne erklingen.

Als großer Roon-Fan will ich natürlich wissen, wie es um diese Wiedergabemöglichkeit bestellt ist. Der Rose wird im Netzwerk von Roon sofort erkannt. Da er aber noch nicht als „Roon Ready“ lizenziert ist, lässt er sich leider nicht aktivieren. Bis vor Kurzem wäre das noch möglich gewesen, Roon hat jedoch seine Lizenzbedingungen verschärft und lässt seitdem nur noch fertig lizenzierte Geräte zur Aktivierung zu – was hoffentlich bald für den RS201E erfolgt.

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HiFi Rose RS201E App

Roon-Kompatibilität ist in Vorbereitung. Auch AirPlay ist möglich.

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Also probiere ich mit Audirvana per UPnP von meinem Mac Kontakt aufzunehmen – was sofort klappt. Einfach den Rose als Ausgabegerät auswählen und die Musik starten. Die Wiedergabe von einem NAS oder von lokal angeschlossenen Datenträgern gestaltet sich ähnlich einfach und unproblematisch. So soll es sein. Nicht benötigte Ein- und Ausgänge lassen sich übrigens in den Einstellungen deaktivieren.

Die gesamte Steuerung kann nicht nur über das große Touch-Display im Gerät erfolgen, sondern natürlich auch über die Controller-App, die im Wesentlichen die Funktionselemente auf dem Gerätedisplay übernimmt. Besonders erfreulich finde ich, dass Rose eine gut gelungene Bluetooth-Fernbedienung beilegt. Die Macher haben sehr wohl verstanden, dass App-Steuerung längst nicht in allen Situationen komfortabel ist. Und so schön die Steuerung am Gerät auch sein mag, die Armlänge oder der Bewegungswille des Nutzers reichen oft nicht aus.

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HiFi Rose RS201E App

Die Steuerungs-App, hier auf dem iPad, ist sehr übersichtlich, benötigt aber insbesondere auf iOS noch etwas Feinschliff.

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Und das Beste: Der HiFi Rose RS201E klingt auch noch toll!

Was kann man, um es mal provokativ zu formulieren, klanglich von einem aufgebohrten Android-Handy großartig erwarten? Audiophile Höchstleistungen wird hier kaum jemand erwarten. Und die hat der Südkoreaner in der Tat auch nicht vorzuweisen. Dazu fehlt ihm einiges an Dynamik, Feinschliff in den Höhen und allgemein die akustische Autorität anspruchsvollerer Verstärkerboliden.

Im richtigen Kontext aber macht der RS201E seine Sache sogar ganz ausgezeichnet. Wer ohne übersteigerte Erwartungshaltung an die Sache herangeht, wird von dem Rose mit einem erstaunlich nicht-digitalen, warmen Klang mit reichen Klangfarben belohnt. Die Ausgangsleistung dürfte dabei in den meisten Fällen kein Bremsklotz sein, es sei denn, die angeschlossenen Lautsprecher sind zu anspruchsvoll.

Im Test habe ich den Rose sowohl an Standlautsprechern als auch Kompaktboxen mittleren Wirkungsgrades und mit weitgehend unkritischer Impedanz (nicht unter 3 Ohm) betrieben. Die damit erzielbaren (und unverzerrten) Lautstärkepegel dürften den Meisten wohl ausreichen. Falls nicht, kann jederzeit eine Stereo-Endstufe mit beliebiger Leistung an den Pre-OUT angeschlossen werden.

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HiFi Rose RS201E Display8

In der App „Einstellungen“ lassen sich zahlreiche Parameter festlegen. Hier nur ein paar Screenshots…

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Um den Rose über einen möglichst langen Zeitraum klanglich ausloten zu können, habe ich ihn an meinem Desktop-Arbeitsplatz mit keinen geringeren Lautsprechern als den Wilson Audio TuneTot (Test demnächst) gehört. Die frühen Erkenntnisse des angenehm warmen und offenen Klangs haben sich auch nach Wochen nicht wesentlich geändert. Der RS201E ist ein wunderbar harmonisch klingender Vertreter seiner Art. Was ich jedoch vermisst habe, war eine Möglichkeit zum Einmessen. Gerade an meinem Desktop und mit den unfassbar dynamischen kleinen Wilson-Speakern wären gewisse Anpassungen absolut angebracht.

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VU Meter Display3

Cool: Bei der Wiedergabe können wahlweise virtuelle VU-Meter angezeigt werden.

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Ob Rose vielleicht irgendwann mal eine eigene Möglichkeit zur Einmessung bringt, ist mir derzeit nicht bekannt. Technisch machbar wäre es bei diesem Konzept sicherlich. Doch es gibt zumindest dann Abhilfe, wenn man sich solcher Player wie Audirvana oder Roon bedient, die über umfangreiche EQ-Möglichkeiten verfügen.

Fazit: HiFi-Technologie mit Smartphone-Genen

Der Rose RS201E ist ein Blick in die A/V-Streaming-Zukunft. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir künftig ähnliche Android-basierte Konzepte von anderen Anbietern sehen werden. Der Rose RS201E ist der Konkurrenz aber um mehr als eine Nasenlänge voraus.

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Schöne Album-Art mit Titelinformationen. Für bessere Lesbarkeit auch aus der Entfernung könnten letztere allerdings gerne etwas größer sein (Foto: F. Borowski)

Die Bedienung dürfte niemanden, der sich mit Smartphones auskennt, vor Probleme stellen. Im Gegenteil: Musikstreaming auf HiFi-Niveau wird damit sogar viel zugänglicher. Wer einen WhatsApp-Account einrichten kann, kommt auch mit dem Rose-Konzept zurecht. Weitere Vorteile sind das für HiFi-Verhältnisse sagenhaft große und gut ablesbare Touch-Display und die (mit kleinen Ausnahmen) gute Anschlussvielfalt. Und die Tatsache, dass man zusätzlich nichts weiter als ein Paar Lautsprecher nach Wahl benötigt für ein rundum gelungenes und zukunftsträchtiges Musiksystem, das garantiert neidische Blicke von allen Besuchern auf sich ziehen wird. Wahrscheinlich mehr als irgendeine ultra-teure High-End-Anlage. Richtig rund wird die Sache, weil der HiFi Rose RS201E auch noch gut klingt.

Kritik gibt es für das Fehlen von HDMI-ARC-Anschluss und Subwoofer-Ausgang und für die Tatsache, dass die Käufer zumindest aktuell noch mit gewissen Einschränkungen bei den regionalen Einstellungen leben müssen. Das betrifft Übersetzungslücken aber auch fehlende Einstellungsmöglichkeiten, wie etwa die Auswahl der Region Deutschland für Podcasts oder Videos. Der kurze Update-Zyklus während der Testphase zeigt aber, dass an diesen Themen intensiv gearbeitet wird.

##### HiFi Rose RS201E 2020/11
Test-Ergebnis: 4,4